FRANZ-JORDAN-HAUS

Das Pflegekonzept des Franz-Jordan-Hauses, mit einer Bruttogrundfläche von 3.700 m², orientiert sich am lebensgeschichtlichen Hintergrund, an den individuellen Bedürfnissen, Vorlieben und Fähigkeiten der Bewohner*innen. Ihnen sollte ein überschaubares, helles und wohnliches Haus (16 Doppelzimmer und 48 Einzelzimmer) gebaut werden, in dem Normalität gelebt werden kann.
Eine besondere Herausforderung war, sich während der Planung in die Gefühlswelt der demenzkranken Menschen hinein zu versetzen.
Die zwei-geschossige Gesamtanlage ist architektonisch so konzipiert, dass die einzelnen Bereiche leicht ablesbar sind. Durch zwei innenliegende Gärten entsteht für jede Gruppe ein natürlicher Rundgang, der dem Bewegungsbedürfnis der Bewohner entgegenkommt. Im Zentrum der Anlage liegen als Herzstück jeder Wohngruppe (je 16 Plätze) die Wohnküche, Ess- Aktions- und Infobereich mit direktem Zugang zum Außenbereich; sowie ein intimerer Wohnraum mit Orientierung zum privaten Innenhof.
Das Haus bietet einige großzügige Bewegungs- und Aufenthaltsbereiche. Hier werden sich in erster Linie Menschen aufhalten, die zum Profil Kontakt suchend gehören. Andere Bewohner hingegen haben ein gewisses Distanzbedürfnis. Für sie gibt es zum einen den ruhigeren Wohnraum, aber auch „Sit an Watch“-Plätze entlang des Rundweges.
Bei der Farbauswahl im Innenraum ging es darum, auf die im Alter reduzierte Farbwahrnehmung mit kräftigen und kontrastreichen Farben zu reagieren.
Darüber hinaus sollte durch farbliche Charakterisierung bestimmter Orte die Orientierung erleichtert werden. Zurückliegende Eingänge der Bewohnerzimmer erhielten eine besondere Farbe, um diese hervorzuheben und gezielt Orientierung zu stiften.